Das Volk der Shi-Huang-Ti –

Kurzer Überblick

Die folgenden Seiten erklären das Volk der Shi-Huang-Ti (kurz: Die Shi). Hier findet sich ein detaillierterer Einblick in deren Kultur, ihre Traditionen, Sorgen und Wünsche, ihre Organisation und auch in ihre Innen- und Außenpolitik.



Geschichte:


Das Strategische Atom-U-Boot der Chinesischen Volksbefreiungsarmeemarine, die Shi-Huang-Ti, bestückt mit 23 Mittelstrecken-Atomsprengkörpern, lag am 23. Oktober 2077, dem Tag des Großen Krieges, in der Bucht von San Francisco versteckt. Als sie den Angriffsbefehl erhielt und für den Angriff auf den Großraum San Francisco mitten im Hafen auftauchte traf die Shi-Huang-Ti der Elektromagnetische Impuls von einer der drei wirkungsvollsten Kernwaffen der Volksbefreiungsarmee, die, von einer Interkontinentalrakete mit Ziel – aus welchem Grund auch
immer – San Francisco transportiert wurde.
Sämtliche Systeme an Bord wurden vom EMP gelähmt, bei manchen, unter anderem dem Hauptcomputer, reichte es, die Sicherungen zu ersetzen, viele andere jedoch waren irreparabel. Drei Tage lang trieb das Boot antriebslos, bis die hektisch durchgeführten Notreparaturen es ermöglichten, die Fahrt – zumindest sehr begrenzt – wieder aufzunehmen. Ohne die Möglichkeit wieder richtig in See zu stechen und dafür mit der Gewissheit, dass es keine Heimat mehr gab, in die man zurückkehren konnte, ordnete der Captain der Shi-Huang-Ti an, am Strand San Franciscos zu landen, das Schiff aufzugeben und alles zu bergen, was in irgendeiner Form wertvoll sein könnte. Ironischerweise fanden die ersten Späher, dass ausgerechnet Chinatown am wenigsten Zerstörung durch die Atombombe davongetragen hatte.

Die ersten Tage hielt die militärische Disziplin die man naturgemäß im modernsten U-Boot der Volksbefreiungsarmeemarine an finden konnte durch, doch dem Captain war klar, dass dies keine ewig währende Lösung war. Zum einen war seine Crew mehr als wütend auf die chinesische
Regierung – zum anderen hatten bereits die ersten Überlebenden aus San Francisco's Chinatown begonnen sich zögerlich seinen Leuten anzuschließen. Da sie sich nun wirklich nicht als Amerikaner sahen und auch nicht mehr wirklich als Chinesen, rief der Captain der Shi-Huang-Ti
nach 5 Monaten an Land die unabhängige Volksrepublik der Shi-Huang-Ti aus – kurz, das Volk der Shi.
Obwohl die Shi durchgehend eine hochtechnisiertes Volk blieben, hatten sie in den ersten Jahren nach dem Großen Krieg genau wie alle anderen, die nicht das Glück hatten in funktionierenden Vaults zu leben, einen harten Überlebenskampf. Es half, dass die Shi mit einem kompetenten, in
Behandlung von Strahlungsschäden ausgebildeten Schiffsarzt und fünf Lazarettpflegern an Land gingen – nicht zu vergessen einer Crew aus Atomkraft-Ingenieuren.


Diszipliniert und geordnet begannen die Shi damit, ihre neue Heimat zu erschaffen. Nahrungsquellen wurden erschlossen (als erstes Vorkriegs-Lagerhäuser und Supermärkte in San Francisco), der Kaiserpalast gebaut. Bis zu seinem Tod an Alterschwäche im Jahr 2096 regierte der Captain der Shi-Huang-Ti, Lee Feng, der, wohlwissend wie wichtig Traditionen und Formalitäten sind, schon 2084 die Verfassung der Shi entwarf und ab diesem Jahr den Titel des Premierministers seiner Majestät des Kaisers trug.



Regierungssystem:


Die Shi haben ein recht ungewöhnliches Regierungssystem entwickelt. Lee Feng hatte die klare Absicht eine neue Gesellschaft zu gründen, in die äußerst unterschiedliche Quellen einflossen. Zum einen hatte er eine Crew voller ehemaliger chinesischer Staatsbürger – tatsächlich Soldaten der
Volksarmeemarine. Zum anderen hatte er ethnische Chinesen, die in San Francisco's Chinatown überlebten und damit in den USA aufgewachsen sind – und einige wenige Leute, die absolut keine chinesischen Vorfahren irgendeiner Art hatten, sich den Shi aber trotzdem anschlossen.
An die Spitze der Regierung stellte Lee Feng den Premierminister des Kaisers. Der Kaiser selbst war der Hauptcomputer der Shi-Huang-Ti, vermutlich einer der zwei oder drei leistungsfähigsten Großrechner weltweit, die den Großen Krieg überlebten. Der Kaiser selbst traf keine Entscheidungen – aber er half durch seine Weisheit (oder hochentwickelte Vorhersage-Algorithmen, man wähle was besser klingt) den besten Kurs zu wählen.
Der Premierminister hat unter sich den Ministerrat, eine Kombination aus Ein-Kammer-Parlament und Kabinett. Gewählt werden die von den einzelnen Berufsgruppen der Shi. Ein Minister jeweils für die:


  • Forscher
  • Sicherheit (Soldaten und interne Sicherheitskräfte)
  • Sonstige Beamte
  • Händler
  • Fischer und Dockarbeiter
  • Dienstleister
  • Fabrikanten


Kompliziert wird das ganze, weil der Ministerrat als Kammer kein Veto besitzt, aber einzelne Minister Entscheidungen zustimmen müssen, die in ihren Bereich eindringen. Der Premierminister wiederum kann Minister entlassen wenn Sie seinem Kurs nicht zustimmen wollen – es sei denn, alle
anderen Minister legen gegen diese Entscheidung ein Veto ein. Gewählt werden die Minister auf Lebenszeit.
Die einzelnen Minister geben die Vorgaben und Regeln des Premierministers an ihre „Wählerschaft“ weiter, genau wie sie deren Interessen gegenüber dem restlichen Rat und dem Premierminister vertreten.



Lebensstandard:


2277 ist der harte Überlebenskampf der Shi schon lange vorbei. Das Volk wächst stetig und auf natürliche Weise an und die Shi genießen einen der höchsten Lebensstandards des Ödlands. Es gibt genug zu Essen für alle, ein exzellentes allgemeines Schulsystem, die Möglichkeit auf eine
weiterführende Ausbildung die sicherlich so gut ist, wie das, was die Follower oder die Brotherhood bieten können.
Natürlich ist es nicht überall nur Sonne und Sonnenschein und wie überall jammern auch die Shi immer wieder mal gerne. Aber sie haben wirklich weniger Grund dazu, als beispielsweise die Bewohner des Den.



Kultur:


Die Shi sind keine Chinesen, aber stark von zwei separaten chinesischen Kulturen beeinflusst: der, der Besatzung der Shi-Huang-Ti, als diese von Bord ging und der des ursprünglichen Chinatowns San Francisco's. Gemischt und mit einer Prise anderer Einflüsse und der Härte der ersten Jahre nach dem Großen Krieg als Schmelztiegel entstand etwas Neues.

Die Shi sprechen Chinesisch, sie tragen typische chinesische Kleidung und behalten eine besondere, chinesische Liebe zu Formalitäten. Während all dies sie von den restlichen Bewohnern Kaliforniens abgrenzt, sind sie Fremden gegenüber nicht feindlich eingestellt. Wer das erste Mal in San
Francisco ist, wird etwas streng beäugt, aber nach kurzer Zeit legt sich das üblicherweise wieder.


Besonders einen Trip Wert für Touristen, Enthusiasten und Neugierige ist natürlich die Kampfkunst der Shi. Nahezu täglich treffen zwei in Kung-Fu geübte Kämpfer im zentralen Ring auf dem Marktplatz aufeinander und Kämpfen zur Unterhaltung der Masse und für den Ruhm ihrer Schule
gegeneinander.



Kontakt zu anderen Fraktionen:


Die Shi betreiben den größten Teil ihres Handels mit der NKR. Beide stehen sich wohlwollend neutral gegenüber. Während die NKR zweifellos gerne die Shi annektieren würde, ist jedem klar wie viel ein Eroberungskrieg kosten würde, wie viel er zerstören würde und generell was für eine
unglaublich bescheuerte Idee das wäre. Stattdessen bleibt es bei Handel und kulturellem Austausch.


Mit der Brotherhood of Steel führen die Shi seit ein paar Jahren Verhandlungen über den gemeinsamen Bau von Vertibirds. Diese Verhandlungen kommen allerdings immer wieder ins Stocken, da sich die Parteien beim nötigen Technologietransfer noch nicht so ganz über den Weg trauen.


Die Follower of the Apocalypse aus der NKR sind vom allgemein enthusiastischem Handel und Austausch weitestgehend ausgeschlossen. Die Shi haben kein Interesse all ihr Wissen zum Wohle der Menschheit zu verschenken – besonders nicht an eine Organisation, die von ihrer eigenen
Regierung als beinahe radikal und anarchistisch betrachtet wird. Follower die sich zu sehr bemühen an Informationen über bestimmte Technologien zu kommen, werden der Stadt verwiesen.



Aktuelle Ziele:


Momentan wollen die Shi Gezeitenkraftwerke in der Bucht bauen, eine Technologie die einmal produziert, vielleicht sogar ins Boneyard exportiert werden könnte. Außerdem wollen sie ihre Methode Ethanol aus Algen zu gewinnen verfeinern und die Produktion im größeren Stil fortsetzen.
Um das ganze zusammen zu fassen: sie wollen als friedliche, aber wehrfähige und reiche Wirtschaftsmacht etabliert bleiben und sich eher durch eine steigende Geburtenrate vergrößern.

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